Listen "Landschaft bei Antwerpen, 1906"
Episode Synopsis
Hören Sie der Kuratorin Frau Megan Fontanella zu, wenn sie über Braques Verwendung von leuchtenden Farben in dieser Landschaft spricht, die den Beginn seiner fauvistischen Periode markiert.
Transcript
Der Erzähler: Bei diesem Gemälde von George Braque sind die Umrisslinien einer Landschaft deutlich zu erkennen. Die Farben hingegen stehen in keiner offensichtlichen Beziehung zur Landschaft, die der Künstler hier wiedergibt.
Dieses Gemälde signalisiert den Anfang der so genannten fauvistischen Periode von Braque. Fauve ist französisch für „wildes Tier“ und bezeichnet die intensiven, scheinbar willkürlich gewählten und von den Fauvisten bevorzugten Farben. Kuratorin Megan Fontanella:
Megan Fontanella: In diesem Gemälde lässt sich die Intensität der Farben gut erkennen. Das gilt vor allem für die Farben, mit denen er den Himmel gemalt hat - diese Violett-, Rosa- und Grüntöne. Bei dem Boden und Gras sieht man nicht nur Grün, sondern auch Rot- und Rosatöne. Diese lebhaften Farben sind so ganz anders als ein traditionelles Landschaftsbild.
Der Erzähler: Ein Jahr bevor Braque dieses Gemälde malte, hatte er Werke der revolutionären Fauvisten Henri Matisse und Andre Derain gesehen. Ein entsetzter Kritiker bezeichnete den Fauvismus als einen „Topf voller Farben, der der Öffentlichkeit ins Gesicht geschleudert wurde“.
Braque war hindessen so beeindruckt, dass er seine früheren Gemälde zerstörte und von da an nur noch in der Manier der Fauvisten malte.
In diesem Bild erkennen wir die Landschaft in der Nähe des flämischen Hafens von Antwerpen, die für ihr „städtisches Grau“ bekannt war. Braque jedoch gab diese Landschaft mit seiner neuen Begeisterung für Farben wieder, die mehr als das darstellen, was das Auge sieht.
Megan Fontanella: Egal, ob er dieses Bild unmittelbar im Freien malte oder in seinem Atelier, die ausdrucksstarke Qualität seiner Pinselstriche ist beeindruckend – und die Farben harmonieren sehr gut miteinander.
Georges Braque, "Landschaft bei Antwerpen", 1906. Öl auf Leinwand, 60 x 81 cm. Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Thannhauser Collection, Schenkung, Justin K. Thannhauser, 1978 78.2514.1 © 2019 Artists Rights Society (ARS), New York/ADAGP, Paris
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Der Erzähler: Bei diesem Gemälde von George Braque sind die Umrisslinien einer Landschaft deutlich zu erkennen. Die Farben hingegen stehen in keiner offensichtlichen Beziehung zur Landschaft, die der Künstler hier wiedergibt.
Dieses Gemälde signalisiert den Anfang der so genannten fauvistischen Periode von Braque. Fauve ist französisch für „wildes Tier“ und bezeichnet die intensiven, scheinbar willkürlich gewählten und von den Fauvisten bevorzugten Farben. Kuratorin Megan Fontanella:
Megan Fontanella: In diesem Gemälde lässt sich die Intensität der Farben gut erkennen. Das gilt vor allem für die Farben, mit denen er den Himmel gemalt hat - diese Violett-, Rosa- und Grüntöne. Bei dem Boden und Gras sieht man nicht nur Grün, sondern auch Rot- und Rosatöne. Diese lebhaften Farben sind so ganz anders als ein traditionelles Landschaftsbild.
Der Erzähler: Ein Jahr bevor Braque dieses Gemälde malte, hatte er Werke der revolutionären Fauvisten Henri Matisse und Andre Derain gesehen. Ein entsetzter Kritiker bezeichnete den Fauvismus als einen „Topf voller Farben, der der Öffentlichkeit ins Gesicht geschleudert wurde“.
Braque war hindessen so beeindruckt, dass er seine früheren Gemälde zerstörte und von da an nur noch in der Manier der Fauvisten malte.
In diesem Bild erkennen wir die Landschaft in der Nähe des flämischen Hafens von Antwerpen, die für ihr „städtisches Grau“ bekannt war. Braque jedoch gab diese Landschaft mit seiner neuen Begeisterung für Farben wieder, die mehr als das darstellen, was das Auge sieht.
Megan Fontanella: Egal, ob er dieses Bild unmittelbar im Freien malte oder in seinem Atelier, die ausdrucksstarke Qualität seiner Pinselstriche ist beeindruckend – und die Farben harmonieren sehr gut miteinander.
Georges Braque, "Landschaft bei Antwerpen", 1906. Öl auf Leinwand, 60 x 81 cm. Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Thannhauser Collection, Schenkung, Justin K. Thannhauser, 1978 78.2514.1 © 2019 Artists Rights Society (ARS), New York/ADAGP, Paris
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