Listen "Die Büglerin, 1904"
Episode Synopsis
Hören Sie der Kuratorin Frau Megan Fontanella zu, wenn sie bespricht, wie dieses Gemälde aus der sogenannten Blauen Periode Picassos, einem Vorläufer des Kubismus, entstanden ist.
Transcript
Die Erzählerin: Schwer über ihr Bügeleisen gebeugt, wirkt diese Wäscherin zutiefst erschöpft. Der in Spanien geborene Künstler Pablo Picasso schuf dieses Gemälde in Paris in seiner sogenannten „Blauen Periode“. Die trostlosen Farben, die wir hier sehen, vermitteln ein Gefühl der Melancholie.
Megan Fontanella: Zu diesem Zeitpunkt seiner Laufbahn, im Jahr 1904, lebte Picasso als junger, unbekannter Künstler noch in relativer Armut. Für ihn waren diese Bilder von Erschöpfung und schwerer Arbeit, diese entrechteten Menschen, die ihn in Paris umgaben, daher ein ganz natürliches Motiv. Die dunklen, nicht sehenden Augen der Wäscherin machen sie zum Symbol für jede Frau.
Interessant ist vor allem, wie er die Handlung des Wäschebügelns hervorhebt – man sieht es an den beiden Händen, mit denen sie auf das Bügeleisen drückt, und dem Winkel ihrer Schultern. Dies wird durch das scharfe Werkzeug noch verstärkt, mit dem er die Oberfläche zerkratzt hat, um den Bogen der Schulter zu akzentuieren. Er zieht die Oberfläche ab und löst sie noch weiter auf.
Die Erzählerin: "Woman Ironing" entstand ein paar Jahre vor der Ankunft des Kubismus, doch hier entfernt sich Picasso bereits von seinem früheren, stärker naturgetreuen Ansatz, die Welt darzustellen. Der Künstler übertreibt und verlängert den Leib der Wäscherin, und die Bügelfläche scheint nach vorn gekippt zu sein.
Pablo Picasso, "Die Büglerin (La repasseuse)", Paris, 1904. Öl auf Leinwand, 116,2 x 73 cm. Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Thannhauser Collection, Schenkung, Justin K. Thannhauser 78.2514.41 © 2019 Estate of Pablo Picasso/Artists Rights Society (ARS), New York
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Die Erzählerin: Schwer über ihr Bügeleisen gebeugt, wirkt diese Wäscherin zutiefst erschöpft. Der in Spanien geborene Künstler Pablo Picasso schuf dieses Gemälde in Paris in seiner sogenannten „Blauen Periode“. Die trostlosen Farben, die wir hier sehen, vermitteln ein Gefühl der Melancholie.
Megan Fontanella: Zu diesem Zeitpunkt seiner Laufbahn, im Jahr 1904, lebte Picasso als junger, unbekannter Künstler noch in relativer Armut. Für ihn waren diese Bilder von Erschöpfung und schwerer Arbeit, diese entrechteten Menschen, die ihn in Paris umgaben, daher ein ganz natürliches Motiv. Die dunklen, nicht sehenden Augen der Wäscherin machen sie zum Symbol für jede Frau.
Interessant ist vor allem, wie er die Handlung des Wäschebügelns hervorhebt – man sieht es an den beiden Händen, mit denen sie auf das Bügeleisen drückt, und dem Winkel ihrer Schultern. Dies wird durch das scharfe Werkzeug noch verstärkt, mit dem er die Oberfläche zerkratzt hat, um den Bogen der Schulter zu akzentuieren. Er zieht die Oberfläche ab und löst sie noch weiter auf.
Die Erzählerin: "Woman Ironing" entstand ein paar Jahre vor der Ankunft des Kubismus, doch hier entfernt sich Picasso bereits von seinem früheren, stärker naturgetreuen Ansatz, die Welt darzustellen. Der Künstler übertreibt und verlängert den Leib der Wäscherin, und die Bügelfläche scheint nach vorn gekippt zu sein.
Pablo Picasso, "Die Büglerin (La repasseuse)", Paris, 1904. Öl auf Leinwand, 116,2 x 73 cm. Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Thannhauser Collection, Schenkung, Justin K. Thannhauser 78.2514.41 © 2019 Estate of Pablo Picasso/Artists Rights Society (ARS), New York
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