Im September 1929 erreichte der US-Aktienmarktindex Dow Jones Industrial sein damaliges Rekordhoch von 362,4 Punkten. Danach ging es abwärts, und zwar bis auf 46,9 Punkte im Juni 1932 — ein Kursverlust von 87 Prozent. Und es dauerte bis August 1954 (also 25 Jahre), bis die Vermögensverluste wieder aufgeholt waren (ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen). Die Phase von 1929 bis 1933 wird heute als „Große Depression“ bezeichnet. Der Aktienmarktverlauf in dieser Zeit ist sicherlich die augenscheinlichste Illustration dieser Episode. Aber sie sollte den Blick nicht verstellen für die vielen anderen Krisensymptome, die sich hier ebenfalls zeigten: Von 1929 bis 1933 ging das US-Bruttoinlandsprodukt um schätzungsweise 27 Prozent zurück; die Industrieproduktion fiel in gleicher Zeit um 50 Prozent; die Arbeitslosenquote stieg von 3,2 Prozent auf 24,9 Prozent an; die Großhandelspreise gingen um 29 Prozent zurück; etwa 650 Banken gingen 1929 Pleite, 1933 waren es 4.000; insgesamt gingen bis 1933 etwa 9.000 Banken unter; die Geldmenge M2 schrumpfte um 31 Prozent. Die Große Depression, die „wirtschaftliche Urkatastrophe der Neuzeit“, ist Gegenstand ausgiebiger ökonomischer Analysen: Man versucht beispielsweise (immer noch), die Ursache zu klären, die zu diesem furchtbaren Wirtschaftseinbruch geführt hat; und man ist bemüht herauszufinden, welche Gegenmaßnahmen die damalige US-Administration hätte treffen müssen, um die Krise einzugrenzen, eine rasche Erholung einzuleiten. Aktuell fragt sich vermutlich so mancher Investor: Könnte sich wegen stark gestiegener Aktienkurse, künstlich niedrig gedrückter Kapitalmarktzinsen und extrem hoher Verschuldung eine Große Depression, wie sie in 1929 bis 1933 beobachtbar war, wiederholen? Wir wollen im Folgenden versuchen, eine Antwort zu formulieren. Aufgenommen am 28. November 2025.

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